Geschichte
Beim Pfannenkuchen-Hofmann fing 1890 alles an
Liebe Freundinnen & Freunde Bornheims,
vor 125 Jahren, am 17. November 1890 trafen sich in der Gaststätte „Zum langen Hof“ beziehungsweise „Pfannenkuchen-Hofmann“ in der oberen Berger Straße einige honorige Bornheimer, ausschließlich männlichen Geschlechts, und gründeten den „Bezirksverein Bornheim“.
Vorsitzender des Gründervorstandes war der Apotheker und Inhaber der Arnsburg-Apotheke August Nonnè, sein Stellvertreter der Ökonom Friedrich Rühl, Schriftführer der Lehrer Eduard Martell und der Techniker Michael Kämpf, Schatzmeister der Keltereiinhaber Friedrich Rackles und der Dachdecker August Müller. Zum Ehrenvorsitzenden wurde der Keltereiinhaber Georg Rackles ernannt und zu den Gründungsmitgliedern zählte auch der Gastwirt des „Schützenhof“ Adolph Steib, dessen Nachfahre (ebenfalls) Adolf Steib, eines unserer honorigen Mitglieder ist.
Für den Gemeinsinn Bornheims
Der „Bezirksverein Bornheim“ stellte sich die Aufgabe, „den Gemeinsinn unter den Bewohnern des Stadtteils zu fördern und die Interessen der Bürger wahrzunehmen“. Gründungsgrund war sicherlich auch, dass 13 Jahre nach der Eingemeindung es keinen Gemeinderat der ehemaligen preußischen Landgemeinde Bornheim mehr gab und man neben den zeitweilig nur zwei Frankfurter Stadtverordneten aus Bornheim mehr politische Partizipation wollte. Einige der Bornheimer Herren bezeichneten sich in apfelweingeschwängerter Laune sogar als „Kettenhund vorm Frankfurter Rathaus“. Wo nun die reine Wahrheit liegt, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Jedoch der Bezirksverein setzte sich engagiert für zahlreiche Belange ein und trat jahrzehntelang mit seinen Forderungen gegenüber Stadtverordnetenversammlung und Magistrat als Interessenvertretung Bornheims auf. Mit der Gründung der Ortsbeiräte im Jahre 1972 verlor der „Bezirksverein Bornheim, der sich 1965 in „Bürgerverein Bornheim“ umbenannte, diese Kernaufgabe und konzentrierte sich auf andere Inhalte.
Zusammenschluss zweier Vereine
1997 schlossen sich die Mitglieder des „Bürgerverein Bornheim“ und dem „Förderkreis historisches Bornheim zusammen und gaben sich unseren heutigen Vereinsnamen: „Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim“. Der Förderkreis entstand als Bürgerinitiative, weil die Bornheimer den 1980 aufgestellten ungeliebten Brunnen am Marktplatz, den sie als Hundeklo und Zinksarg bezeichneten, durch einen Brunnen ihrer Wahl ersetzt haben wollten. Nach Aktionen und Spendensammlungen bekamen sie dann ihren „Halblange-Brunnen“, dessen tanzende Figuren mehr dem Charakter des „lustigen Dorfes“ entsprechen. Seitdem ist auch die Bornheimer Historie das Kerngeschäft des Vereins.
Aktivitäten für Bornheim und seine Menschen
Seit 1994 besteht das „Bernemer Museumslädchen“ (Frankfurts kleinstes Museum) in der Turmstraße und im Keller des dazugehörigen Wohnhauses das „Bornheim-Archiv“, das ständig durch neue Archivalien und Exponate erweitert wird und in dem „richtig gearbeitet wird“.
Hinzu kamen die „Bernemer Babbelabende“ mit Mundartinterpreten in Apfelweinlokalen, historische Stadtteilführungen und andere Veranstaltungen, seit 1996 erscheint regelmäßig der „Bernemer Halblange“ als Mitteilungsblatt für Mitglieder, sowie bereits im 17. Jahr unser Stadtteilkalender „Wir in Bornheim“, der über die Stadtteilgrenzen bis in Übersee zum beliebten Sammlerobjekt geworden ist.
Bornheim-Gefühl
Ab und an mischen wir uns immer noch in die Kommunalpolitik ein, aber nicht parteipolitisch, sondern überparteiisch, wie am Beispiel des Erhalts des Langen Hofes oder in Sachen Denkmalschutz. Doch Hauptziel unser ehrenamtlichen Arbeit ist, dass das „Bornheim-Gefühl“ gehegt, gepflegt und weitertransportiert wird. Dafür suchen sie Mitstreiter, „Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Nationalität unwichtig“, so in einem Flugblatt des „Bürgerverein und Förderkreis historischen Bornheim“ und „wenn Sie alte Fotos, Schriften oder Bornheimer Devotionalien auf dem Dachboden entdecken, bei uns leben ihre Erinnerungen weiter!“